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Afrika

Kinderrechte in Simbabwe

Die anhaltende Verletzung der Menschrechte in Zimbabwe durch das Mugabe-Regime hat zur Folge, dass die Rechte des Kindes auf allen Ebenen missachtet werden. Vertreibung und Ermordung der Eltern und Familien, die dadurch hervorgerufene Verarmung und Verelendung der verlassenen Kinder, Schließung von Schulen und hohe Schulgelder für die Grundschulbildung, Rekrutierung von Kindersoldaten (Youth Militia Camps), Kinderprostitution, Vergewaltigung durch Soldaten und Polizei, Folter, Exekution und Verweigerung humanitärer Hilfe durch Hilfsorganisationen bedrohen das Leben Zehntausender Kinder und Waisen in Simbabwe, deren letzte Hoffung oft nur die Flucht nach Südafrika und die Aufnahme in Institutionen etwa der Kirchen ist.

Seit der Beteiligung Morgan Tsvangirais an der Regierung 2008 als Ministerpräsident und Vorsitzender der Oppositionspartei MDC hat sich die menschrechtliche Lage in Zimbabwe kaum verbessert. Human Rights Watch (HRW) gab in einem Bericht vom Februar 2010 bekannt, dass politische Gewalt gegen Oppositionelle weiterhin massiv von der ZANU-PF ausgeübt wird. Nicht nur Politiker und ihre Familien, sondern auch Zivilisten, die möglicherweise für den MDC stimmen könnten, sind von diesen Übergriffen betroffen (vgl. hierzu Zimbabwe Report 2010, S. 30ff).

Methoden des Terrors sind Belästigung und Verhöhnung auf offener Straße, Verfolgung, Vertreibung, Erpressung, Einschüchterung, Folter und Exekution. Die Regierung unternimmt nichts gegen die Menschenrechtsverletzungen und lässt Polizei und Soldaten eigenmächtig handeln (vgl. Amnesty International’s Annual Report (2010), http://www.amnesty.org/en/news-and-updates/abuse-human-rights-zimbabwe-continues-under-unity-government-20100210).

Seit Jahren berichten Amnesty International und Human Rights Watch sowie andere Menschrechtsorganisationen von grausamen Vergehen gegen die Bevölkerung Simbabwes. Diese Berichte und die daraus resultierenden politischen und wirtschaftlichen Sanktionen der EU, der USA und einiger afrikanischer Staaten haben Mugabe bis heute nicht dazu bewegt, dem Terror Einhalt zu gebieten. Dazu wurden er und Tsvangirai im Februar 2010 erneut von Amnesty International aufgerufen (vgl. Zimbabwe Report (2010), S. 30).

Vor Wahlen nehmen Bedrohung und Gewalt stets zu, die Wähler werden belästigt und gezwungen, für die ZANU-PF zu stimmen. Wahlbeobachter stellten zu jedem Zeitpunkt fest, dass das Recht auf freie Wahlen nicht gewahrt wird (vgl. Human Rights Report Zimbabwe (2009),
http://www.state.gov/g/drl/rls/hrrpt/2009/af/135984.htm).

Es gibt keine fairen und unabhängigen Gerichtsverhandlungen, weder für politische Häftlinge noch bei anderen Vergehen. Die Exekutierten werden in Massengräbern verscharrt, die Angehörigen wissen meist nicht, wo ihre Familienmitglieder geblieben sind. Immer wieder kommt es zu Massenexekutionen von „untreuen" Arbeitern. Bergarbeiter sollen lebendig in den Minen begraben worden sein. In Zimbabwe gelten weder Meinungsfreiheit noch Demonstrationsrecht. Es gibt keine unabhängige Presse und Medien. Ausländischen Journalisten wird die Einreise verboten. Wenn sie eine Genehmigung zur Berichterstattung erhalten, stehen sie unter strenger Bewachung. Journalisten aus Zimbabwe, die in ausländischen Medien berichten, drohen Verfolgung und Tod. Viele leben bereits in Südafrika, können nicht zurück in ihrer Heimat und zu ihren Familien (vgl. Zimbabwe Report (2010), S. 58ff).

Die Landreform Mugabes führte zur Vertreibung Tausender von Farmern und Landarbeitern. Innerhalb weniger Minuten müssen ganze Familien Haus und Farm verlassen, ohne dass ihnen ein Ersatz geboten wird (vgl. Zimbabwe Report 2010, S. 31ff).

2006 wurde ein Gesetz gegen „sexuelle Abnormalitäten" erlassen. Seither werden Homosexuelle rechtskräftig verfolgt und ermodert. In Simbabwe wurde die Todesstrafe durch den Strang auch im Jahre 2010 vollstreckt (vgl. Zimbabwe Report, S. 94).

Das Massaker an 20 000 Ndebele im Matabeleland in den 80er Jahren läutete die grausamen ethnischen Säuberungen Mugabes ein. 2005 wurden mit der Operation „Marumbatsvina" (siehe > Simbabwe/Marumbatsvina) auf eine Schlag 750 000 Menschen vertrieben und obdachlos, unter ihnen eine große Zahl Ndebele und Anhänger des MDC (vgl. Zimbabwe Report (2010), u.a. S. 31).

Die Organisationen „Restoration of Human Rights" oder „Zimbabwe Lawyers for Human Rights" setzten sich in Simbabwe für die Menschrechte und die Wiederherstellung des Friedens im Land ein (http://www.rohrzimbabwe.org/ und http://www.zlhr.org.zw/). Die Bericht dieser und anderer Organisationen über gravierende Menschrechtsverletzungen sind Internet zugänglich.

Eigens für die Wahrung der Rechte der Kinder setzt sich in Simbabwe die Organisation "Zimbabwe Council of the Welfare of Children" (ZNCWC) ein. Auf deren Website sind Projekte gelistet, die sich als NGOs dem Schutz und der altersgerechten Versorgung der Kinder annehmen. Die offizielle Website www.zncwc.co.zw ist jedoch zurzeit nicht abrufbar (siehe unter: http://www.kubatana.net/html/sectors/zim076.asp?sector=CHIYOU&details=Tel&orgcode=zim076).
 

Links und Literatur

Zimbabwe Report 2010:
http://www.crin.org/organisations/vieworg.asp?id=1088 (zugegriffen am 20.03.2011).
http://www.kubatana.net/html/sectors/zim076.asp?sector=CHIYOU&details=Tel&orgcode=zim076 (zugegriffen am 20.03.2011).
http://www.amnesty.org/en/news-and-updates/abuse-human-rights-zimbabwe-continues-under-unity-government-20100210 (zugegriffen am 22.02.2011).
http://www.rohrzimbabwe.org/ (zugegriffen am 25.02.2011).
http://www.zlhr.org.zw/ (zugegriffen am 25.02.2011).
http://www.state.gov/g/drl/rls/hrrpt/2009/af/135984.htm (zugegriffen am 22.02.2011).

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 21.07.2011 (M. Stork)Online Kompetenz  |  Sitemap  |    |