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Bedrohte Kindheiten

Straßengruppe
 

Ziele und Planung

 

Mitarbeiter, Maßnahmen und zu erwartende Ergebnisse

 

Projektmitarbeiter
Die Projektgruppe besteht aus zwei Projektleitern, zwei Projektassistenten (aus Kolumbien und aus Deutschland), einem Erziehungswissenschaftler und einem Psychologen, zwei Lehrerinnen und 12 Studentinnen der Escuela Normal Superior sowie zwei Praktikanten aus Deutschland.

 

Maßnahmen
Das Projekt "Kindermütter" erarbeitet empirisches Wissen über Lebenslagen, Biographien, kritische Lebensereignisse und Lebensperspektiven von schwangeren Minderjährigen und jugendlichen Müttern auf den Straßen in Kolumbien. Damit füllt es eine Forschungslücke. Auf der Grundlage der gewonnenen Kenntnisse werden Maßnahmen zur Verbesserung der Situation der Betroffenen entwickelt.

 

Die Beteiligung von Erziehungswissenschaftlern, Psycholgen und zukünftiger Lehrerinnen zielt gleichzeitig auf eine Veränderung der Lehrerbildung ab. Schule und Unterricht sollen für die Belange von Straßenkindern, insbesondere von schwangeren Minderjährigen und Kindermüttern, sensibilisiert werden. In die Lehrerausbildung bekommt die Thematik der Exklusion die ihr gebührende theoretische und praktische Bedeutung.

 

Gesprächsangebote an die Adresse der Mädchen zielen auf die gemeinsame Entwicklung realistischer Zukunftspläne. Die Perspektiven sind an der aktuellen Lebenssituation orientiert und schließen die Auseinandersetzung mit der eigenen Biographie (erzählte Erinnerungen, "historias de vida") ein.

 

Auf dieser Grundlage werden den Mädchen Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt, die angesichts ihrer Schwangerschaft vor allem Veränderungen des eigenen Körpers und des Empfindens, Fragen der Ernährung, Gesundheit und situationsspezifischer Krankheiten sowie die Bedürfnisse des wachsenden Kindes betreffen.

 

Als zukünftige Lehrerinnen sammeln die Projektmitarbeiterinnen Erfahrungen im "Feld der Straße". Sie entwickeln didaktisch reflektierte und zielgruppengerechte Bildungsangebote, die den Straßenmädchen alternative Lebensperspektiven aufzeigen.

 

 

Erwartete Ergebnisse

 

1. Sammlung von Daten und Fakten über Kinderprostitution, sexuellen Missbrauch Minderjähriger, schwangere Mädchen und Kindermütter auf den Straßen der Metropole Medellín im Kontext der nationalen und weltweiten Dimension der Thematik;

 

2. Beschreibung der lokalen Einrichtungen, die sich um schwangere Mädchen und Kindermütter kümmern; Konzepte und Methoden; Expertenbefragung;

 

3. Analyse und Dokumentation der nationalen Rechtslage im Blick auf sexuellen Missbrauch Minderjähriger, Prostitution Jugendlicher, Schutz minderjähriger Schwangerer und jungendlicher Mütter, Abtreibung, Rechte von Kindern Minderjähriger;

 

4. Erstellung einer Bibliographie und Materialsammlung zum Thema;

 

 

Im Blick auf minderjährige Mütter und ihre Kinder wird mit folgenden Ergebnissen gerechnet:

 

- Verbesserung der aktuellen Lebenslage schwangerer Mädchen und Kindermütter durch Zuwachs an Selbstwirksamkeitserwartung ("autoestima", Selbstvertrauen, Zuversicht, Orientierungswissen), an Kenntnissen über Ernährung, Gesundheit und Verhinderung von Krankheiten sowie über Kinderpflege;

 

- Entwicklung von Empathie für das heranwachsende Kind; Stärkung der bei Straßenmädchen gefährdeten Akzeptanz von Schwangerschaft und Geburt zur Verhinderung von Depression, Gleichgültigkeit und aggressiver Ablehnung des Neugeborenen;

 

- Entwicklung realistischer Zukunftsperspektiven; Beratung und Begleitung bei der Inanspruchnahme von Hilfen durch entsprechende Einrichtungen (medizinische Zentren, Krankenhäuser); nach Möglichkeit Kontaktaufnahme mit Eltern oder Verwandten.

 

- "Kindermütter stellen sich der Öffentlichkeit vor": Künstlerische Ausstellung am Ende der Laufzeit des Pilotprojekts mit eigenen Installationen, Texten, Fotos, Bildern im Kulturinstitut "Colombo-Americano" im Zentrum Medellíns.

 

 

Erwartete Ergebnisse im Blick auf die zukünftigen Lehrerinnen (Projektmitarbeiterinnen):

 

- Entwicklung der Fähigkeit, Kenntnisse über die Situation gesellschaftlich randständiger Kinder und Jugendlicher ("Straßenkinder", "Kindermütter") zu arbeiten und öffentlichkeitswirksam zu vermitteln;

 

- Erfahrungen und Fertigkeiten beim Zugang zum Feld der Straße; Anwendung ethnographischer und biographischer Methoden von pädagogischer Relevanz;

 

- Entwicklung didaktisch und methodisch reflektierter Lern- und Bildungssituationen für gesellschaftlich randständige Jugendliche; Herstellung und Einsatz adäquater Medien und Lernmaterialien;

 

- Erwerb von Kenntnissen über Schwangerschaften Minderjähriger und minderjährige Mütter der Straße als individuelles und gesellschaftliches Phänomen;

 

- Buchveröffentlichung über den Prozess des Projekts, über die während seiner Laufzeit gesammelten Kenntnisse und Erfahrungen im Blick auf schwangere Minderjährige, Kindermütter, Kinderprostitutierte in Medellín sowie über die Bildungsarbeit mit ihnen;

 

- Bildungsorientierte Unterstützung von Einrichtungen für Kindermütter in Medellín durch das Angebot eines nachhaltigen Lernprogramms samt entsprechender Medien und Lernhilfen.

 

(weiter lesen: Projektablauf, Phasen) 

 

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 01.11.2012 (s. admin)Online Kompetenz  |  Sitemap  |    |