Panama
(Robert Henrich, Februar 2013)
Länderinfo:
Einwohnerzahl: 3,3 Millionen
Landeshauptstadt: Panama Stadt
Regierung: präsidiale Demokratie.
Nachbarländer: Costa Rica (westlich) und Kolumbien (östlich)
Landessprache: Spanisch, Englisch (Karibik)
Armut: Über 50% der Kinder unter 5 Jahren leben in Armut, fast 30% in deren extremster Form; die meisten dieser Kinder kommen aus indigenen Gebieten Bildung: Die Schulausbildung in Panama ist bis zur 9. Klasse verpflichtend und kostenlos 98% der Kinder werden eingeschult 93% der männlichen und 91% der weiblichen Bevölkerung können lesen und schreiben
Besonderheit
„Miniatur-Dubai am Isthmus“ oder „die Schweiz Lateinamerikas“, diese Spitznamen lassen bereits erahnen: Panama gilt als ein für lateinamerikanische Verhältnisse wirtschaftlich und politisch stabiles Land. Aufgrund seiner Bankenmetropole Panama City und den finanziellen Einnahmen durch den Panama-Kanal nimmt das mittelamerikanische Land im kontinental lateinamerikanischen Vergleich eine besondere Rolle ein.
Nicht zuletzt aus diesen Gründen wird Panama von Menschenrechtsorganisationen oftmals unangemessen stiefmütterlich behandelt. Denn allen positiven Voraussetzungen und Entwicklungen zum Trotz kommt es in Panama immer wieder zu Menschenrechtsverletzungen (u.a. in den Bereichen der Haftbedingungen, Kinderarbeit oder der Unterdrückung und Bedrohung von Menschen aus der Medienbranche). Besonders das Justizsystem und die Korruption innerhalb der Wirtschaft und Politik gelten als hausgemachte Probleme im demokratischen Panama.
Der Panamakanal ist für die wirtschaftlichen Einnahmen für das Land unabdingbar. Durch das weltberühmte Schleusensystem, welches auch als das 8. Weltwunder gilt, sind dem Land gegenwärtig Einnahmen von bis zu einer Milliarde US Dollar jährlich garantiert. Viele diese Einnahmen verlassen das prestigeträchtige Panama City nicht, die normale Bevölkerung erreichen sie kaum.
Im Vergleich zu den anderen zentralamerikanischen Staaten ist die Kriminalitätsrate gering, und das Land ist von den verheerenden Wirbelstürmen und anderen Naturkatastrophen in den letzten Jahren weitestgehend verschont geblieben.
Kinder und Jugendliche
In Panama-Stadt werden Kinder und Jugendliche, die armen Verhältnissen entstammen, oft Mitglieder von Straßenbanden. Dies betrifft insbesondere die gefürchteten Viertel El Chorrillo oder Curundú. Drogenmissbrauch, sexuelle Ausbeutung, Gewalt sowie Mord und Totschlag bestimmen relativ früh den Lebensalltag dieser jungen Menschen. Ihnen fehlen die familiären Strukturen, die es ihnen ermöglichen, diesem Schicksal zu entkommen.
Kinderarbeit ist ein großes Problem in Panama, nach aktuellen Schätzungen von UNICEF betrifft dies mindestens 50 000 der im Land lebenden Kinder. Sie werden auf Zuckerrohr-, Kaffee-, Bananen- und Melonenfarmen, in der Fabrikarbeit, in der Fischereiindustrie als Straßenarbeiter oder Hausangestellte ausgebeutet.
Aufgrund seiner geografischen Lage und wirtschaftlichen und industriellen Situation stellt der Menschenhandel in Panama nach wie vor ein großes Problem dar. Panama ist hier vor allem ein bedeutendes Transitland. Die aus der Armut resultierende kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern ist ebenfalls zu einem wachsenden Problem in Panama geworden.
Organisationen, die mit Kindern arbeiten
- 4 SOS-Kinderdörfer
- 3 SOS-Jugendeinrichtungen
- 1 SOS-Berufsausbildungszentrum für Mütter und Personal
Weitere Informationen:
http://www.faz.net/aktuell/reise/fern/panama-drachentoeter-sind-auch-nur-menschen-11515158.html
http://www.unicef.org/spanish/education/panama_55914.html
http://www.casa-amnesty.de/laender/pan/pan.htm
http://www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/welt/mittelamerika/panama/
http://www.sos-kinderdoerfer.de/Wo-wir-helfen/Amerika/Panama/Pages/default.aspx
http://www.afs.de/panama.html
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