Innerfamiliäre Gewalt und Kindesmisshandlung Inhaltsverzeichnis In Kolumbien werden jedes Jahr etwa 80.000 Fälle von Gewaltanwendungen innerhalb von Familien zur Anzeige gebracht. Opfer sind meist Frauen und Minderjährige. Unter den Kindern sind die jüngsten am stärksten betroffen. Wenn von den eigenen Eltern mit Gewalt auf Kinder eingewirkt wird, so ist dies in der Regel nicht nur eine Folge der Unfähigkeit oder des schlechten Charakters der Erwachsenen, sondern hängt oft mit gravierenden sozioökonomischen Problemen zusammen, die das Leben der Menschen beeinträchtigen, zum Beispiel Armut und Perspektivlosigkeit, kriegerische Auseinandersetzungen und gewaltsame Vertreibung. Innerfamiliäre Gewalt, die zu Misshandlungen von Kindern führt, stellt in allen Ländern Lateinamerikas ein gravierendes Problem von großer Komplexität dar und tangiert die national und international verbrieften Rechte des Kindes (>Kinderrechte). Befragt man Straßenkinder, so geben die meisten von ihnen an, sie seien von ihren Eltern misshandelt worden, und dies sei der eigentliche Grund, weshalb sie ihre Familie verließen und nun auf der Straße leben. Von Jahr zu Jahr scheinen die Gewaltakte zuzunehmen. Allerdings ist nicht klar, ob nur die Zahl der Fälle, sondern auch die der Denunziationen wächst. (mehr?) Problemlage In den meisten Ländern Südamerikas sind Armut, Bedrohung, Überfälle, kriegerische Gewalt und Vertreibungen seit Generationen Alltagserscheinungen. Der Druck des Elends und der Perspektivlosigkeit, unter denen viele Erwachsene leiden, entlädt sich nicht selten als Aggression gegen die eigenen Kinder. In Kolumbien gibt es etwa 16 Millionen Minderjährige. Von ihnen leben 6 Millionen in extrem armen Familien. 2 Millionen Kinder sind obdachlos und verwahrlost. Jedes Jahr brechen 750.000 Kinder die Schule ab, weil sie Hunger haben und mithelfen müssen, ihren Unterhalt zu verdienen. Der tägliche Überlebenskampf der ärmsten Bevölkerung überfordert jeden und führt zu zunehmender Selbstbezogenheit und zwischenmenschlicher Aggressivität. Alkoholismus und Drogenkonsum verschärfen die Situation. Mit 30.000 Gewaltopfern im Jahr weist Kolumbien die höchste Mordrate der Welt auf. Die meisten Opfer innerfamiliärer Gewalt sind Frauen und Kinder. In Kolumbien ist Gewalt die häufigste Todesursache von Männern und Frauen im Alter zwischen 15 und 44 Jahren. Staatliche Berechnungen (Ministerio de la Proteccion Social) besagen, dass Misshandlungen innerhalb der Familien das Land jedes Jahr 8,7 Billionen Pesos (4.900 Millionen Dollars) kosten, wovon Aufwendungen für Arzt und Krankenhaus, Arbeitsausfälle und Fehlgeburten einen großen Teil ausmachen. Trotz ihrer Häufigkeit werden Kindesmissbrauch und Kindesmisshandlungen in der Gesellschaft weithin totgeschwiegen oder bagatellisieret. Nur ein geringer Teil der tatsächlich erfolgten Misshandlungen wird zur Anzeige gebracht. Man schätzt, dass 80 bis 95 Prozent der Fälle verborgen bleiben. Zahlen und Fakten Formen der Misshandlung Hintergründe, Motive Bei empirischen Untersuchungen stellte sich heraus, dass Fälle innerfamiliärer Gewalt häufiger in der Stadt als auf dem Land vorkommen. Neben dem Faktor Armut spielen auch Alter, Erziehung und Bildung von Vater und Mutter sowie die Anzahl der Kinder der Mutter (bzw. der Geschwister des Misshandelten) eine wichtige Rolle. Kindesmisshandlungen kommen am häufigsten in Familien vor, in denen die Eltern zwar miteinander verheiratet sind, ihre Beziehung aber instabil ist. Die meisten Übergriffe werden von Männern verübt, die glauben, dass Schläge die beste Erziehungsmethode darstellten. Von Einfluss ist darüber hinaus, ob Mutter oder Vater in ihrem eigenen Elternhaus selbst Opfer von psychischer oder physischer Gewalt waren. Die Neigung, Kinder zu misshandeln, nimmt mit steigendem Alter der Mutter (bis gegen 30 Jahre) zu. Die Häufigkeit der Kindesmisshandlung nimmt indes deutlich ab, wenn mehrere Frauen in der Familie leben. Folgen von Kindesmisshandlung Sexuelle Übergriffe >LA VIOLENCIA CONTRA MUJERES Y NIÑOS: DIFICULTADES Y RETOS >UN MONSTRUO SOCIAL: LA VIOLENCIA INTRAFAMILIAR EN COLOMBIA >EL ABUSO SEXUAL DE NIÑOS AUMENTÓ UN 62,4 POR CIENTO EN COLOMBIA >EL MALTRATO INFANTIL: UN PROBLEMA DE SALUD PÚBLICA >MALTRATO INFANTIL EN COLOMBIA >EL MALTRATO INFANTIL, UNA PRÁCTICA INSTITUCIONALIZADA SOCIALMENTE >AUMENTAN 18% CIFRAS DE MALTRATO INFANTIL EN COLOMBIA >RESUMEN ESTUDIO SUBREGIONAL SOBRE DEMANDA EN LA EXPLOTACIÓN SEXUAL COMERCIAL DE ADOLESCENTES, 2007 > UN MONSTRUO SOCIAL: LA VIOLENCIA INTRAFAMILIAR EN COLOMBIA >DETERMINANTES, EFECTOS Y COSTOS DE LA VIOLENCIA INTRAFAMILIAR EN COLOMBIA >VIOLENCIA INTRAFAMILIAR EN COLOMBIA CUESTA USD 4.900 MILLONES ANUALES >ALARMANTE AUMENTO DEL MALTRATO INFANTIL EN COLOMBIA >SINDROME DEL MALTRATO INFANTIL >ATERRADORAS ESTADÍSTICAS DE VIOLENCIA CONTRA LOS NIÑOS EN COLOMBIA > COLOMBIA - MÁS DE 30.000 NIÑOS SUFREN MALTRATOS FÍSICOS AL AÑO EN COLOMBIA > ICBF PROMUEVE LA DENUNCIA FRENTE A CASOS DE MALTRATO INFANTIL EN COLOMBIA | ||
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 15.01.2013 (s. admin) |