Straßenkinder in Cali Inhaltsverzeichnis Cali ist mit 2,5 Millionen Einwohnern nach Bogotá und vor Medellín die zweitgrößte Stadt Kolumbiens. Dort soll es zwischen 3.000 und 4.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene geben, die dauerhaft auf der Straße leben. Was sie dorthin getrieben hat, sind fast immer Armut und Hoffnungslosigkeit. Oft haben Straßenkinder den Kontakt zu ihren Herkunftsfamilien aufgegeben. Sie übernachten unter freiem Himmel oder in armseligen Behausungen und schlagen sich hauptsächlich als Bettler, Müllsammler und fliegende Händler durch. Straßenkinder in Cali haben meist nur eine kurze Zeit in der Schule verbracht. Wenn sie krank werden, ist es schwer für sie, medizinische Hilfe zu bekommen. So gut wie alle Straßenbewohner konsumieren Drogen. Von den Straßenbewohnern im engeren Sinn waren 86,2 Prozent männlichen und 13,8 Prozent weiblichen Geschlechts. Was ihr Alter betrifft, so waren 1,2 Prozent weniger als 6 Jahre, 9,8 Prozent zwischen 6 und 20 Jahren, 66,6 Prozent zwischen 20 und 50 Jahren alt und 22,4 Prozent älter als 50 Jahre. Von den Straßenbewohnern im weiteren Sinne waren 67,2 Prozent Männer und 32,8 Prozent Frauen. 7,4 Prozent waren jünger als 3 Jahre, 18,2 Prozent zwischen 3 und 8 Jahren, 42,6 Prozent zwischen 9 und 14 Jahren und 31,9 Prozent zwischen 15 und 17 Jahren. Straßenleben Von den Straßenbewohnern im weiteren Sinn ("habitantes en la calle") gehen 72,6 Prozent erst seit zwei Jahren (oder weniger) ihrer Arbeit auf der Straße nach. Die Untersuchung belegt eine deutliche Zunahme der Zahl der Straßenbewohner im engeren und eine Abnahme der Straßenbewohner im weiteren Sinne. Das Dasein als Straßenbewohner, die auf der Straße arbeiten, ist meist eine vorübergehende Angelegenheit, das der obdachlosen Straßenbewohner langfristig und oft aussichtslos. Kommunikation, Beziehungen Intakte Beziehungen zur eigenen Familie würden die Wiedereingliederung in ein produktives gesellschaftliches Leben ermöglichen und die Reintegration von Kindern ins Schulsystem erleichtern. Damit ist es jedoch nicht gut bestellt. Straßenbewohner im engeren Sinn halten, wenn überhaupt, so nur gelegentlichen Kontakt zur Mutter oder zu Geschwistern. Bei der genannten Studie aus dem Jahr 2005 hatten fast 40 Prozent der Befragten ihre Mutter bereits verloren. Etwa 20 Prozent wussten überhaupt nicht, ob sie noch lebte. Je länger der Aufenthalt auf der Straße andauert, umso weniger wissen Straßenbewohner, wie es um Vater und Mutter bestellt ist. 45 Prozent der Straßenbewohner im engeren Sinn hatten keinerlei Kontakt mehr zu ihren Familien. 62,7 Prozent der Straßenbewohner im engeren Sinn erhielten nach der zitierten Untersuchung keinerlei Hilfe, 23,1 Prozent bekamen Hilfe von Familienangehörigen. Nur 5,4 Prozent wurden von Einrichtungen unterstützt, die auf die Arbeit mit Marginalisierten spezialisiert sind. Es ist offensichtlich, dass die institutionelle Hilfe nur spärlich an ihrem Ziel ankommt, am ehesten noch bei den Jüngeren, von denen die bis zu Zweijährigen zu 11,1 Prozent, die Sechs- bis Achtjährigen zu 10 Prozent und die Achtzehn- bis Neunzehnjährigen zu 14,5 Prozent unterstützt werden. Schlafstätten Bildung Unter den Straßenbewohnern im engeren Sinn waren 19,2 Prozent Analphabeten (18 Prozent der Männer, 27,5 Prozent der Frauen). Je jünger die Befragten, umso höher war der Anteil derer, die weder lesen noch schreiben konnten. Bei den Straßenbewohnern im weiteren Sinne sah es ähnlich aus: 22,1 Prozent (19,9 Prozent der Männer, 27 Prozent der Frauen) waren Analphabeten. Gesundheit Drogenkonsum Diese Praxis ist bei ihnen weiter verbreitet als bei Straßenbewohnern im weiteren Sinne, von denen 25 Prozent das meiste Geld für Drogen ausgeben. Marihuana ist die am häufigsten konsumierte Droge. Es folgen Basuco (Crack) und alkoholische Getränke. Billigen Schusterleim schnüffeln die Jüngsten. Verbreitet sind el perico, las pepas, el diablito und la pipa. Frauen konsumieren weniger als Männer, fast die Hälfte von ihnen (47 Prozent) überhaupt nicht. Marihuana ist unter Männern, Basuco unter Frauen die meist gebrauchte Droge. Bei Straßenbewohnern im weiteren Sinne sind Drogen weniger verbreitet. Nur 8,1 Prozent von ihnen konsumieren, und zwar meist Marihuana, gefolgt von Kleber, alkoholischen Getränken und Basuco. Unter den Straßenkindern im engeren Sinne im Alter unter 14 Jahren ist Kleber die am meisten verbreitete Droge. Sie beginnen meist mit sechs Jahren (71,3 Prozent), mitunter findet man aber schon Kleinkinder, die schnüffeln. Mit 9 Jahren gehen sie zu Marihuana über, ab 15 Jahren bevorzugen sie Alkohol. Die meisten Straßenbewohner im engeren Sinne konsumieren bereits seit 6 Jahren oder länger Drogen.
> PROGRAMA ANDARINES: UN PASO ADELANTE EN FAVOR DE LA NIÑEZ TRABAJADORA > NIÑOS QUE ARRIESGAN LA VIDA POR UNAS MONEDAS > AFROCOLOMBIANOS SON LOS MÁS POBRES DE CALI > SE DISPARÓ LLEGADA DE MENDIGOS A CALI > DESPLAZADOS EN CALI: ENTRE EL MIEDO Y LA POBREZA. - Censo Sectorial de habitantes de y en la calle, Santiago de Cali 2005. | ||||
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 15.01.2013 (s. admin) |