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Amerika

Geographisches
(Text: Anna-Maria Nagler, Januar 2011)

 

Ecuador ist Hauptexporteur von Rosen, Kakao, Reis und Bananen und ein unsagbar schönes, reiches Land. In der Andenregion wachsen viele Gemüsesorten, an der Küste tropische Früchte aller Art. Doch wird das Land von wenigen reichen Familien regiert. Die Korruption ist aufgrund der viel zu niedrigen Löhne sehr groß. Acht Präsidenten wechselten seit 1996 einander ab. Die Entwicklung des Landes stagniert.

Es ist schwer zu sagen, wo Ecuador am schönsten ist: im Andenhochland oder im Amazonas-Tiefland, auf den Galapagos-Inseln oder an der Pazifikküste. Ecuador, auf dem Äquator gelegen, ist das zweitkleinste Land Südamerikas. Es lässt sich in vier unterschiedliche geographische Zonen aufteilen. Der westliche Küstenbereich heißt Costa. Durch die Costa verläuft das bis zu 800 Meter hohe Küstengebirge, die Cordillera Costanera, die im Süden durch das System der 60 Kilometer langen Guayas und deren Zuflüsse Babahoyo und Daule geprägt wird. Es ist mit mehr als 36 000 Quadratkilometer das größte Wassereinzugsgebiet der amerikanischen Pazifikküste. Das Delta des Rio Guayas bildet den größten natürlichen Hafen an Südamerikas Westküste. Dort liegt die Hafenstadt Guayaquil.

Die andine Region wird in Ecuador als Sierra, „Gebirge", bezeichnet. Traditionell ist sie die bevölkerungsreichste Region, heute leben hier 38 Prozent der Bevölkerung. Die Sierra besteht aus zwei Gebirgszügen, der Cordillera Occidental und der Cordillera Central, sowie einem dazwischen liegenden Hochtal. Die Cordillera Occidental ist niedriger, beheimatet aber den höchsten Berg Ecuadors, den Chimborazo. Der höchste Berg der Cordillera Central ist der fast 5900 Meter hohe Cotopaxi. Das Hochtal liegt auf 1800 bis 3200 Meter Höhe und ist etwa 500 Kilometer lang sowie 20 bis 30 Kilometer breit. Aufgrund des regen Vulkanismus nannte Alexander von Humboldt das Tal „Straße der Vulkane". Das Hochtal ist durch Bergriegel in acht Kessel unterteilt. Mit Ausnahme von Guaranda liegen alle größeren Städte der Region, auch die Hauptstadt Quito, in solchen Talkesseln.

Im Osten des Landes, dem Oriente, liegen die Regenwälder des Amazonasbeckens. Die Region ist fast 100 000 Quadratkilometer groß, aber nur äußerst dünn besiedelt. Infolge des 1941/42 verlorenen Krieges gegen Peru musste Ecuador ein 200 000 Quadratkilometer großes Gebiet am Amazonas (40 Prozent der damaligen Landesfläche) an das südliche Nachbarland abtreten und verlor damit den Zugang zum Amazonas. Allerdings stand dieses Gebiet auch zuvor niemals unter effektivem staatlichem Einfluss. Der Oriente besteht aus den dicht bewaldeten Ausläufern der Anden mit drei Vulkanen, der Subkordillere sowie der tiefer gelegenen flachen Amazonasebene. Alle Flüsse des Oriente sind Zuflüsse des Amazonas. Bei Agoyán bildet der Pastaza den mit 60 Metern Fallhöhe größten Wasserfall Ecuadors. Das Klima dieser Region ist tropisch feucht-heiß.

Die etwa 1000 Kilometer vom Festland entfernt im Pazifik gelegenen Galápagos-Inseln bilden die vierte geographische Zone Ecuadors. Ähnlich wie Hawai, sind die Inseln geologisch sehr jung und ozeanisch-vulkanischen Ursprungs, das heißt, sie hatten niemals in ihrer Geschichte Kontakt zum Festland. Die Gesamtfläche der Inselgruppe beträgt mehr als 8000 Quadratkilometer, von denen über die Hälfte auf die Hauptinsel Isabela entfällt. Im Nordteil der Inseln, genau auf dem Äquator, liegt mit der Vulkaninsel Wolf auch die höchste Erhebung (1707 Meter) der Galápagos-Inseln.

Im Jahr 1997 gab es besonders heftige und langandauernde Regenfälle wegen des extremen El Nino. „El Nino" heißt übersetzt „das (Christ-)kind" und bezeichnet eine warme Meeresströmung, die in Abständen von einigen Jahren vor den Küsten Perus und Ecuadors beobachtet wird. Es handelt sich um eine Klimaanomalie im tropischen Pazifik mit weltweiten Auswirkungen durch eine Erhöhung der Wassertemperatur um etwa 12 Grad. In der Folge ändert sich der Verlauf des kalten, von Süden nach Norden strömenden, nährstoff- und fischreichen Humboldtstroms. In extremen Fällen, wie im Jahr 1997, sterben beim Ausbleiben der Fischzüge viele Seevögel, und die Fischerei bricht zusammen. Die Auswirkungen in der Atmosphäre machen sich in wochenlangen heftigen Niederschlägen bemerkbar.

(mehr zur Bevölkerungssituation?)

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 21.09.2012 (s. admin)Online Kompetenz  |  Sitemap  |    |