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Afrika

Armut in Burkina Faso
(Text und Foto: Katrin Rohde)
 
. Jungen an Maschinen
 

Der Unterschied zwischen arm und reich ist gewaltig. Viele Familien in Burkina Faso versuchen mit aller Kraft und jedem Aufwand, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Schule ist teuer. Ein Nachtwächter mit vielleicht drei Kindern verdient umgerechnet ca. 50 Euro, aber der Sack Reis, den er jeden Monat braucht, kostet schon 20 Euro, von Zutaten für die Soße wollen wir gar nicht sprechen. Wenn nur ein Kind dieses Wächters krank wird, muss das Schulgeld der anderen für Medikamente herhalten, der Sack Reis kann nicht gekauft werden wegen der Krankheitskosten, der Mann verschuldet sich, die Familie kippt ins Elend ab. Die Mutter versucht vielleicht mit Hilfe der Kinder Kuchen, Tomaten und Bananen zu verkaufen, deren Platz in der Klasse bleibt leer, wieder gibt es mehr Analphabeten. Die Jungen in den Familien gehen fort, suchen sich anderswo Essen. Sie finden Freunde bei den Straßenjungen, und prompt gibt es wieder ein paar Banditen mehr – so sieht das reale Leben Ouagadougou aus. Jemand, der in größter Armut gelebt hat und sich aus eigener Kraft sein Leben erarbeitet, tut das immer ohne Rücksicht auf sich selbst. In einem Land ohne soziale Absicherung, ohne Altersvorsorge und Krankenversicherung gilt es, so schnell wie möglich viel Geld zu verdienen.

(aus dem Buch "Mama Tenga - Mein afrikanisches Leben" von Katrin Rohde, erschienen 2002)

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 15.01.2013 (s. admin)Online Kompetenz  |  Sitemap  |    |